Ja, liebe Leserinnen und Leser,
wann haben Sie zuletzt über das Sterben oder den Tod gesprochen? Vielleicht ist das schon etwas her. Vielleicht auch nicht.
Den zugegebenermaßen etwas provokanten Spruch, mit dem ich hoffentlich Ihre Aufmerksam erregt habe, fand ich auf einer Postkarte, gedruckt vom Deutschen Hospiz- und PalliativVerband e.V. (dhpv.de). Ausgelegen haben diese Karten u.a. beim „Gemeinsamen Palliativ- und Hospiztag“, der Mitte März stattfand. Neben dem Palliativ- und Hospizverein, der Ameosklinik mit seiner Palliativstation, stellte sich auch das demnächst eröffnende Havenhospiz und weitere Vereine und Gruppierungen vor, die sich um kranke und sterbende Menschen kümmern.
Wir kamen ins Gespräch, sprachen über das Leben und das Sterben und darüber, was schwerkranke oder sterbende Menschen brauchen.
Und es tut gut, darüber zu sprechen. Ich glaube, es tut uns allen gut, über den Tod ins Gespräch zu kommen, ihn nicht auszuklammern, bis er uns irgendwann ohnehin in seinen Bann zieht und wir uns ihm nicht mehr entziehen können. Denn: „Gestorben wird immer. Darüber gesprochen zu wenig.“
Lassen Sie uns über den Tod sprechen! Denn so steht es auf einer weiteren Karte: „Niemand will einsam leben. Warum sollten wir dann so sterben?“.
Und der vor uns liegende Monat eignet sich für ein Gespräch über den Tod und das Sterben ganz besonders. Denn da gedenken wir eines Mannes, der so ganz einsam, verlassen von seinen Jüngern, gestorben ist. Lassen Sie uns über den Tod sprechen - über unseren und den eines besonderen Mannes, den Tod von Jesus Christus, der für uns ans Kreuz gegangen ist.
Wenn Sie mögen, besuchen Sie am 7. April einer der vielen Karfreitagsgottesdienste der Stadt (Sie finden die Termine hierzu auf dieser Homepage). Hier geht es um den Tod, der unser Leben als Christen verändert hat, ja der unser Leben als Christen erst möglich gemacht hat.
Lassen Sie uns über den Tod sprechen - es lohnt sich. Eine letzte Postkarte: „Ich und sterben? Nur über meine Leiche!“
In diesem Sinne bleiben Sie behütet,
Ihre Anika Langer,
Pastorin der Marien- und Christuskirchengemeinde und Beauftragte für Hospiz- und Palliativarbeit.