In der Christuskirche in Bremerhaven findet am Sonntag, den 17. März, um 10 Uhr ein Theatergottesdienst statt. Den Hintergrund bildet Alexandra Badeas Stück „Extremophil“, das am 16. Februar im Stadttheater Bremerhaven Premiere feierte und zur Zeit im Kleinen Haus zu sehen ist. Der Gottesdienst wird gehalten von Superintendentin Susanne Wendorf-von Blumröder. Elif Esmen, Ensemblemitglied des Stadttheaters, spricht im Gottesdienst, außerdem gibt es eine Einführung. Damit findet zum zweiten Mal ein Theatergottesdienst in Zusammenarbeit von Ev.-luth. Kirchenkreis und Stadttheater statt.
Esmen spielt in der Inszenierung des Stückes eine Meeresbiologin und spricht im Gottesdienst ausgewählte Abschnitte aus diesem Werk. Schauspielleiter Peter Hilton Fliegel spricht die Themen des Stückes. Die Gebete und Lieder und die Predigt von Wendorf-von Blumröder werden die Literatur in Theologie und Gesellschaft verankern.
In Alexandra Badeas Stück wird die berühmte Frage gestellt, ob es ein Leben im Falschen geben kann. Eine erste Antwort könnte sein: Ja, kann es, tut dem Menschen aber nicht gut. Die drei Figuren im Stück, neben der Biologin noch ein Politiker und ein Soldat, sind hochspezialisierte Profis. Sie sind es gewohnt, reibungslos zu funktionieren, ihr ganzes Leben einer Struktur zu unterwerfen, die ihnen von außen vorgegeben wird. Alle drei Figuren kommen an einen Punkt in ihrem Leben, an dem der innere Stillstand, in dem sie gefangen sind, sich nicht mehr wegerklären lässt. Die Biologin muss feststellen, dass sie nicht mehr der Wissenschaft, sondern der Wirtschaft dient und dass sie für dieses Leben ihre große Liebe geopfert hat. Was also tun? Ist sie krank, wenn sie nicht mehr funktioniert, oder ist das System krank, das ein solches Leben von ihr fordert? Diese Frage stellt das Stück mit einer hochkonzentrierten und durchkomponierten Sprache, die man so im Theater selten zu hören bekommt.