In Bremerhaven soll eine Einrichtung auf dem 9.000 Quadratmeter großen "Jägerhof" an der Wurster Straße mit mindestens zehn Plätzen entstehen. In Geestland ist das Hospiz auf dem Gelände des Ameos-Klinikums Debstedt geplant. Es soll dort auch mit weiteren medizinischen Angeboten und mit einer Einrichtung für Senioren verbunden werden. Insgesamt gehe Specht von 20 bis 22 Plätzen für die beiden Hospizstandorte aus, berichtete die Zeitung. Mit Kommunen, Hospizvereinen und der Ameos-Klinikgruppe will der Investor kooperieren.
Die Specht-Gruppe ist eigenen Angaben zufolge auf die Projektierung, den Bau, den Betrieb sowie den Vertrieb von Pflegeimmobilien spezialisiert. Darüber hinaus gehören zur Firmenfamilie zahlreiche Wohnanlagen für Senioren in Bremen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, die stationär-ambulante Rehaklinik am Sendesaal in Bremen, der ambulante Weser Pflegedienst sowie fünf Tagespflegeeinrichtungen.
Auch in Bremen tut sich beim Ausbau stationärer Hospizplätze etwas. So will die Zentrale für private Fürsorge bis 2020 in der Hansestadt ein drittes stationäres Hospiz mit acht Plätzen für sterbenskranke Menschen errichten. Ein ehemaliger Bauernhof im Stadtteil Arsten soll entsprechend um- und ausgebaut werden. Dann würde es in der Stadt Bremen 24 Hospiz-Plätze für todkranke Menschen geben, im Land Bremen mit Bremerhaven zusammen mittelfristig mindestens 34.
2002 hatte die Zentrale für private Fürsorge unter dem Namen "Brücke" das erste stationäre Hospiz im kleinsten Bundesland eröffnet. Zu diesem Zweck wurde eine dreigeschossige Villa im Stadtteil Walle umgebaut. Im April 2014 folgte die zweite Bremer Einrichtung, die die evangelischen Johanniter auf einem parkähnlichen Grundstück im Norden der Hansestadt unter dem Titel "Lilge-Simon-Stift" neu errichteten. In Bremerhaven gibt es trotz jahrelanger Diskussion bisher kein stationäres Hospiz zur palliativen Versorgung sterbenskranker Menschen.
Unter Palliativmedizin versteht man die schmerzlindernde Behandlung von unheilbar kranken und sterbenden Menschen, auf die sich auch Hospize konzentrieren. Ziel der Versorgung ist es, den Patienten ein Sterben in Würde zu ermöglichen. Nicht mehr Heilung und Lebensverlängerung stehen im Vordergrund, sondern der bestmögliche Erhalt der Lebensqualität. Die Palliativmedizin umfasst neben der ärztlichen Versorgung mit Medikamenten auch die pflegerische Betreuung der Patienten. Zudem begleiten Psychologen, Seelsorger und Sozialpädagogen die Sterbenden. (6105/06.02.19)
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