Noch sitzt der Schock über den Brand in der Kita Michaelis in Lehe tief bei allen Beteiligten. Glücklicherweise verursachte der Großbrand am 4. Juli in erster Linie nur Sachschäden. Auch die beiden Erzieherinnen, die vorsorglich wegen Verdacht auf Rauchvergiftung ins Krankenhaus gebracht wurden, sind auf dem Weg der Besserung. Da der Wiederaufbau einer neuen Einrichtung längere Zeit dauert, haben der Magistrat und das Team um Anja Kathmann, die betriebswirtschaftliche Leiterin des ev.-luth. Kirchenkreises, sofort praktikable Lösungen für die Unterbringung gesucht und mit dem DRK gemeinsam gefunden: Ab dem neuen Kita-Jahr finden die Kinder und das pädagogische Personal in der Kita Lange Straße des Deutschen Roten Kreuzes ein zuverlässiges neues Zuhause.
In der Ferienzeit konnten die Kinder und Fachkräfte der abgebrannten Kita in der Potsdamer Straße für sechs Wochen in der ev.-luth. Kita „Am Oberhamm“ gut untergebracht werden. Ein täglicher Bustransfer ermöglichte die problemlose Anreise in die Besuchs-Kita. „Ein Anruf genügte und „Bremerhaven Bus“ organisierte noch am selben Tag die tägliche An- und Abreise der Kinder und Erzieherinnen“, berichtet Heike Weiss, pädagogische Leiterin der Kindertagesstätten des Kirchenkreises, dankbar.
Neben der Bearbeitung des Brandschadens suchten der Magistrat und der Kirchenkreis intensiv einen neuen Platz für die 40 Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren sowie ihre pädagogischen Bezugspersonen. „Als ich vom Brand erfuhr, nahm ich sofort mit Frau Kathmann Kontakt auf, um eine schnelle und unkomplizierte Hilfe von Seiten des Roten Kreuzes anzubieten“, erklärt Sigrun Deneke, Geschäftsführerin des Kreisverbandes in Bremerhaven. In der DRK-Kita in der Langen Straße sollten aufgrund des fehlenden Fachpersonals zwei Gruppen nicht gleich zu Beginn des neuen Kita-Jahres eröffnet werden. So hat es sich geradezu angeboten, dass ab dem 5. August die beiden Gruppen der Michaelis-Kita in der Langen Straße für zwei Jahre ein neues Zuhause finden.
„Wir sind sehr froh, eine so gute Lösung gefunden zu haben. Das schnelle Handeln spricht auch für das gute Miteinander der handelnden Akteure in der Seestadt“, freut sich Dr. Claudia Schilling, Stadträtin und u. a. Dezernentin des Amtes für Jugend, Familie und Frauen. Auch Robert Reichstein vom Jugendamt bedankt sich für die zielorientierte und positive Zusammenarbeit aller Beteiligten. „Gemeinsam mit den beiden freien Trägern und der Stadt wurde schnell und unkompliziert eine Lösung zum Wohl der Kinder gefunden“, so Robert Reichstein. Auch das Landesjugendamt befürwortet das Vorhaben.
Die Leiterin der DRK-Kita Christina Tiedemann und Manuela Porst von der Kita Michalis stimmten sich in den zurückliegenden Tagen ab, welche Gruppenräume, Angebotsräume und Büroräumlichkeiten genutzt werden können und wie der Alltag organisiert werden kann. Die Beteiligten sind froh, eine zeitnahe und verlässliche Lösung gefunden zu haben, um allen Kindern und den pädagogischen Fachkräften der Kita Michaelis vor allem auch im gewohnten Stadtteil eine angenehme Unterbringung zu bieten. „Wir danken dem DRK Bremerhaven und den Verantwortlichen für die herzliche Aufnahme“, ergänzen Anja Kathmann und Heike Weiss.
Bildunterschrift (v.l.n.r.): Stadträtin Claudia Schilling, DRK-Kreisgeschäftsführerin Sigrun Deneke, Anja Kathmann (betriebswirtschaftliche Leitung der Kitas im Kirchenkreis), Heike Weiss (religionspädagogische Leitung der Kitas im Kirchenkreis) und Robert Reichstein (Jugendamt) freuen sich darüber, dass für die Unterbringung der Kita-Kinder eine gute Lösung gefunden werden konnte. (Foto: Fangrath)