Für die Abstimmung in der Bremischen Bürgerschaft wurde der Fraktionszwang aufgehoben. 54 Abgeordnete stimmten mit Ja, 16 mit Nein. Wie auch im Umland gibt es damit nun auch in der Hansestadt zehn staatlich anerkannte Feiertage. Grundlage für die Entscheidungen der Parlamente war die Vereinbarung der vier norddeutschen Länderchefs, nach der es einen gemeinsamen neuen Feiertag geben sollte. "Insellösungen" für unterschiedliche Tage sollten vermieden werden.
Die evangelische Kirche in Bremen begrüßte die Entscheidung der Bürgerschaft. Der zusätzliche Feiertag entlaste Arbeitnehmer, sagte ihr leitender Theologe Renke Brahms. Außerdem schaffe er in Deutschland angesichts der größeren Zahl von Feiertagen in den südlichen Bundesländern "ein Stück Feiertagsgerechtigkeit".
Inhaltlich gibt der Tag Brahms zufolge Raum zum Nachdenken über das Zusammenleben in der Gesellschaft. "Es gibt vielfältige Veränderungen, die uns herausfordern, Frieden und Demokratie zu schützen und zu gestalten." Bürgermeister Carsten Sieling (SPD) sagte schon im Vorfeld der Abstimmung, für ihn sei der Reformationstag "ein Tag des gesellschaftlichen Aufbruchs". Überdies seien Feiertage nicht nur für das gesamtgesellschaftliche, soziale und familiäre Miteinander wichtig: "Wir brauchen sie auch als Zeiten für Besinnung und Erholung." (0226/20.06.18)
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