Am kommenden Sonntag erinnern sich besonders viele Menschen an die Verstorbenen aus dem Familien - und Freundeskreis. In den vergangenen Tagen wurden vielfach die Gräber der vertrauten Menschen liebevoll gepflegt und mit besonderer Sorgfalt geschmückt. Und mit dieser Erinnerung ist auch die Erkenntnis verbunden, dass das menschliche Leben trotz aller medizinischer Fortschritte begrenzt ist und bleibt. Diese Erkenntnis ist schmerzhaft, aber sie ist zugleich auch sehr heilsam. Denn sie lenkt den Blick auf die wesentlichen Dinge des Lebens und kann helfen, von unwichtigen Dingen abzusehen.
Besonders deutlich wird dieses im Hospiz zwischen Elbe und Weser. Seit fast fünf Jahren ist es dort ein tägliches Erleben, wie Nebensächlichkeiten zurücktreten und kleine Begebenheiten, kurze Gespräche oder manchmal auch nur eine Berührung eine neue Dimension des Lebens eröffnen.
„Viele Menschen haben in sehr intensiver Weise die Zeit hier miteinander verbracht. Und dazu gehört das Lachen ebenso, wie das Weinen und Getröstet werden, zum Alltag im Hause“, so Pastor Volker Rosenfeld, der als Geschäftsführer den Betrieb des Hauses verantwortet.
„Gerade die Dankbarkeit der erkrankten Gäste und der Angehörigen ist immer wieder eine besondere Motivation für das gesamte Team unseres Hauses“, betont Sabine Eckstein, die von Beginn an als Pflegedienstleistung mit einem großen Kreis von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Geschicke des Hauses lenkt. Hinzu kommen zahlreiche Ehrenamtliche, die im Haus und für das gesamte Areal tatkräftig und verlässlich mit dem Personal, den Ärzten und allen Beteiligten zusammenwirken.
„Um diesen hohen Standard zu erhalten und um noch intensiver für die Erkrankten und die Angehörigen unterstützend wirken zu können, haben wir im Jahr 2018 ein weiteres Zimmer zur Verfügung gestellt und wollen im Jahr 2019 unser Angebot deutlich ausweiten. Zu dem stationären Angebot werden wir ein Tageshospiz errichten, in dem weitere Erkrankte tageweise eine professionelle Unterstützung bekommen werden. So erfahren zugleich die Angehörigen eine starke Entlastung,“ beschreibt Superintendent Wilhelm Helmers für die Einrichtung den Erweiterungsplan. Mit dieser einmaligen Idee, die im Hause reifte, kann mit einem „pflegeleichten“ Tag pro Woche für die Angehörigen ein Moment des Auftankens geschaffen werden. „Und ein solcher Tag wird an den anderen Tagen eine häusliche Pflege deutlich erleichtern“, dessen sind sich die Verantwortlichen ganz sicher.
"Mit der großen Erfahrung der vergangenen Jahre und mit der hohen Professionalität, die diese Arbeit erfordert, haben wir einen guten Grundstein für unsere Hospizarbeit und die des gesamten Elbe-Weser-Dreiecks gelegt und werden nun mit diesem neuen Ansinnen eine weitere Verbesserung für Menschen schaffen, die durch eine schwere Krankheit betroffen sind." Mit diesem Wissen planen die Verantwortlichen zur Zeit den Erweiterungsbau in Bremervörde, der im kommenden Frühjahr beginnen soll. In den kommenden Wochen soll dafür auch die Finanzierung geplant werden, denn der Bau mit den Erfordernissen der Pflege und der Begleitung erfordert ein Gesamtvolumen von über 1.Mio Euro. „Kein Cent vergebens“, das ist die mutige und entschlossene Perspektive der Träger und Mitarbeitenden, „denn die Zeit ist begrenzt, die wir unsere Gäste begleiten können und die sollen sie auskosten können."
Sonja Domröse,
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Sprengel Stade