Gibt es eine Balance zwischen Mensch, Natur und Zukunft im Umgang mit technologischen Entwicklungen? Diese Frage steht für Kai Balthasar Wittig im Mittelpunkt seiner audiovisuellen Installation in der Kulturkirche Bremerhaven. Es ist die erste Einzelausstellung in der Kulturkirche im Rahmen des Jahresthemas 2025 What the fuck is Heimat?.
Digital bearbeitete Videoaufnahmen von schmelzenden Eisfliesen und kochendem Wasser werden mittels mehrerer Beamer, in den Kirchenraum projiziert. Sie laufen als Loop, so dass die einzelnen Elemente endlos aus dem Nichts wachsen und wieder in sich zurückschmelzen. Entfremdete Audioaufnahmen von Gewitter-, Wassergeräuschen und von Plastikknistern sowie psychedelisch anmutende Musik, eigens vom Künstler komponiert, improvisiert eingespielt zu den Regen- und Gewittergeräuschen, verändern das Kirchenschiff eindrucksvoll. Ergänzt wird dieses audiovisuelle Erlebnis durch Skulpturen aus Glas, Wachs und 3D-Drucken. Die Objekte sind teilweise verpackt in mit Wasser gefüllte Vakuumbeutel, die sich in einem zentimetergenau ausgerichteten Raster am Boden liegend und hängend, gegenüberstehen.
Wittig inszeniert mit seiner raumgreifenden Installation eine dystopische Vision der Auswirkungen des Klimawandels auf unseren Planeten und zeigt zugleich Möglichkeiten auf, wie diesem (noch) entgegengewirkt werden kann.