Der Krieg in Syrien geht in das zehnte Jahr. Das Ausmaß und die Komplexität der humanitären Krise sind nach wie vor enorm. Jahre der Vertreibung und immer neuer Konfliktherde haben der Bevölkerung schwer zugesetzt. Die Lebensgrundlagen sind zerstört, einschließlich der landwirtschaftlichen Infrastruktur und Dienstleistungen. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen (UN) sind mehr als 11 Millionen Menschen in Syrien auf humanitäre Hilfe angewiesen, ganze Landstriche und Teile von Städten liegen in Trümmern.
Besonders schwer ist die Lage der mehr als 6 Millionen Vertriebenen im Land: sie leben oft in überfüllten Camps oder unter katastrophalen Bedingungen in Bauruinen und zerstörten Häusern. Diese Umstände wirken sich auch auf die Gesundheit der Menschen aus. Immer häufiger wird von Masern, Typhus und schweren Durchfallerkrankungen berichtet und die Corona-Pandemie stellt die Notleidenden vor eine weitere Herausforderung. Bislang gibt es mehr als 7.700 bestätigte COVID-19 Fälle. Viele vertriebene Familien sind besonders gefährdet und Infektionskrankheiten nahezu schutzlos ausgeliefert.
Die humanitäre Bilanz nach zehn Jahren Konflikt ist bitter: 80 Prozent der Einwohner leben unterhalb der Armutsgrenze; 2,8 Millionen Kinder gehen nicht zur Schule, wobei zwei von fünf Schulen beschädigt oder zerstört sind; 9,3 Millionen Menschen haben nicht genügend zu essen und können sich Grundnahrungsmittel nicht mehr leisten, so dass viele der ärmsten Familien ihre täglichen Mahlzeiten reduzieren. Und schließlich benötigen 5,7 Millionen Menschen eine Unterkunft – ein Wert, der im Vergleich zum Vorjahr um 20 Prozent gestiegen ist.
5,4 Millionen Menschen haben das Land verlassen und sind als Flüchtlinge in den Anrainerstaaten registriert.
Im Frühjahr 2012 – etwa ein Jahr nach Beginn des Krieges in Syrien – startete die Diakonie Katastrophenhilfe ihr Hilfsprogramm für die Menschen, die aufgrund der schweren Kämpfe innerhalb des Landes vertrieben wurden oder in den Nachbarländern Schutz suchten. Der Schwerpunkt lag zunächst auf der Versorgung und Unterstützung der Flüchtlingsfamilien, die in den umliegenden Ländern Türkei, Libanon, Jordanien und Irak Schutz suchten. Inzwischen hat sich der Schwerpunkt auf Projekte in Syrien und der Türkei verlagert.
Zur Hilfe für die Flüchtlinge in den Nachbarländern Syriens gehören Unterstützung für den Zugang zu Behörden, Institutionen oder Dienstleistungen, Übersetzungen, Begleitung, Beratung, psychosoziale Unterstützung oder bei dem Zugang zu Bildung.
Die Diakonie Katastrophenhilfe arbeitet in Syrien mit der lokalen Partnerorganisation Greek Orthodox Patriarchate of Antioch and all the East (GOPA) und ist daher in fast allen Landesteilen Syriens aktiv.
Ihre Spende hilft:
IBAN: DE68 5206 0410 0000 5025 02
BIC: GENODEF1EK1
Evangelische Bank
oder online unter
www.diakonie-katastrophenhilfe.de