Am Mittwoch, den 20. Januar, haben die Mitglieder der Synode des Kirchenkreises Bremerhaven erstmals eine Sitzung per Videokonferenz abgehalten. Die Videokonferenz mit 39 stimmberechtigten Teilnehmenden und einigen Gästen war die erste Sitzung der Kirchenkreissynode nach einer langen coronabedingten Pause. "Einige Beschlüsse konnten nicht weiter aufgeschoben werden. Eine Präsenzsynode erschien uns zurzeit zu gefährlich. Deswegen haben wir uns für eine Online-Synode entschieden", erläutert der Vorsitzende der Kirchenkreissynode, Pastor Lars Langhorst. Eine Woche vor der Sitzung fand eine Probesitzung statt, auf der v.a. die Abstimmung per Videokonferenz erprobt wurde.
Im Mittelpunkt der Sitzung standen die Beschlüsse zum Jahresabschluss 2018 und zum Gebäudebedarfsplan. Superintendentin Susanne Wendorf-von Blumröder stellte zunächst im Ephoralbericht ihre Bilanz des Jahres 2020 vor. Sie berichete davon, wie die Arbeit im Kirchenkreis sich zuletzt verändert hat, dass sie in vielen Bereichen digitaler geworden ist, und machte deutlich, dass der Kirchenkreis sich nicht nur infolge der Pandemie in einem Veränderungsprozess befindet. Überhaupt stand die Videokonferenz im Zeichen der Planungen für die Zukunft. So wurde im Zusammenhang mit dem Jahresabschluss 2018, der von Birgit Beckmann von der Finanzabteilung des Kirchenamts vorgestellt wurde, die Bildung einer Personalkostenrücklage beschlossen. In diese Rücklage sollen zunächst Gelder in Höhe von 281.000 Euro einfließen, die durch freie Pfarrstellen eingespart werden konnten. Die Rücklage kann z.B. für die Finanzierung der Springerpfarrstelle genutzt werden. Im Hinblick auf die Kirchen, Gemeindehäuser und alle weiteren Gebäude im Kirchenkreis wurden erste Kriterien für einen Gebäudebedarfsplan beschlossen. Der Gebäudebestand ist am Bestand der 60er bis 80er Jahre orientiert. In den 60er Jahren zählte der Kirchenkreis ca. 90.000 Kirchenmitglieder, heute sind es 37.000, im Jahr 2035 werden es voraussichtlich nur noch 21.000 sein. Eine Anpassung des Gebäudebestands an diese Veränderungen wird daher unumgänglich sein.
Wie die Arbeit in der Landessynode aussieht, davon berichtete Alica Martin. Sie ist Mitglied im Jugend- und im Bildungsausschuss der Landessynode, deren letzte Tagung im November komplett digital stattgefunden hat. Zum Ende der Sitzung dankte Pastor Langhorst allen Teilnehmenden für die lebendige Diskussion und dafür, dass die Sitzung online durchgeführt werden konnte. So konnten alle wichtigen Beschlüsse rechtzeitig gefasst werden, nur in einigen wenigen Fällen, in denen eine geheime Wahl erforderlich ist, wird es noch Abstimmungen per Brief geben.
Die Kirchenkreissynode, vor der Änderung der Kirchenverfassung Kirchenkreistag genannt, ist sozusagen das Parlament des Kirchenkreises. Sie berät und beschließt über die übergemeindlichen und gemeinsamen Angelegenheiten, die Zusammenarbeit der Kirchengemeinden und die Haushalts- und Stellenpläne für den Kirchenkreis. Sie nimmt die Rechnungslegung des Kirchenamts ab und wählt außerdem die Mitglieder des Kirchenkreisvorstands. Zurzeit hat die Kirchenkreissynode 49 Mitglieder.
Bildunterschrift: Die Mitglieder des Vorstands der Kirchenkreissynode (v.l.n.r.) Manon Veit, Annegret Thom, Dominik Stitz und Pastor Lars Langhorst kurz vor Beginn der Videokonferenz. Foto: Langhorst