Kirchengemeinden sammeln in der Weihnachtszeit für „Brot für die Welt“
Niger zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. ADA, eine Partnerorganisation von „Brot für die Welt“, unterstü̈tzt die Menschen am Niger-Fluss. In Goungo bon, einem 400- Einwohner-Örtchen am nördlichen Niger, steigen die Temperaturen im Sommer auf 45 Grad Celsius, die Luft flirrt vor Hitze, der Boden reißt auf. „In dieser Zeit wächst nichts mehr auf unseren Feldern“, sagt Ortsvorsteher Djibo Ganda. „Früher haben wir uns irgendwie durchgeschlagen, aber die meisten Dorfbewohner hungerten.“ Dass direkt vor ihren Türen ein Schatz lag, war ihnen bis 2003 nicht bewusst:
Die großen Mulden auf dem freien Feld vor ihrem Ort füllen sich in der Regenzeit mit Wasser. Es dauert Wochen, bis es verdunstet. Es waren Mitarbeitende der nigrischen Fischervereinigung ADA, einer von „Brot für die Welt“ unterstü̈tzten Organisation, die ihnen die Augen öffneten: Sie könnten doch in dem Tümpel Fische heranziehen, sie dann verkaufen und davon Reisvorräte einkaufen, schlugen sie den Dorfbewohnern vor. Als Starthilfe gewährte der von ADA ins Leben gerufene Kreditverband einer Gruppe des Dorfes ein Dar lehen von 30.000 CFAFrancs (45 Euro), von dem sie sich an die 1.000 Minikarpfen kauften. Seit sechs Jahren bewirtschaften die Mitglieder der Gruppe inzwischen den Teich. Vom Erlös kaufen sie Reis für ihre Getreidebank, solange die Preise niedrig sind. Wenn dann die Dürrezeit kommt, können sich bedürftige Familien in der „Bank“ Reis leihen, den sie während der nächsten Erntezeit zurückzahlen.„Hallassi“ nennt sich der von ADA aufgebaute Kreditverband, das bedeutet Sicherheit. „Die Kleinkredite haben unseren Ort beflügelt“, freut sich Vorsteher Djibo Ganda. Das nötige Know-how dazu haben ihnen die Mitarbeitenden von ADA vermittelt.
Text: Kirsten Wörnle