Superintendentin Susanne Wendorf-von Blumröder berichtet aus Umlazi
In Umlazi wurde die neue Kirche Kuthazela von Bischof P. P. Buthelezi eingeweiht. Haltet durch, bleibt in der Hoffnung heißt der Name. Ich war beeindruckt vom fünfstündigen Gottesdienst und der Freude, mit der er gefeiert wurde.
Gott ist groß, ist sie nicht wunderbar, die Menschen gerieten ins Schwärmen am Tag vor der Einweihung. Nein, wenn man eure Kirchen in Bremerhaven sieht, die sind ja noch viel schöner...
Aber Kuthazela steht nun als gelbe Kirche auf der anderen Seite des Schulgebäudes, in dem die Gemeinde bisher ihre Gottesdienste feierte. Circa 400 Menschen dürften hier Platz finden. Zur Einweihung war die Kirche übervoll. Mit einem Zelt draußen konnte die Zahl der Sitzplätze verdoppelt werden.
Höhepunkt im Gottesdienst war für mich das Einsammeln der Kollekte. Eine Stunde hat es gedauert. Man tanzte durch den Mittelgang zu den großen Plastikwannen, die am Altar hingehalten wurden. Ein weiterer Höhepunkt war das Abendmahl mit 24 Litern Wein und 1000 Oblaten und das Schaf, das am Ende des Gottesdienstes in die Kirche gezerrt und dem Bischof geschenkt wurde, weil er immer ein Schaf bekommt, wenn er zum ersten Mal eine Gemeinde besucht. Erstaunlich auch die Farbenpracht der Gewänder, die vielen Messdienerinnen und Messdiener und der Weihrauch. „Ihr seid sehr katholisch, das ist bei uns Protestanten in Deutschland unvorstellbar“, war mein Kommentar.
Aber die südafrikanische evangelische Kirche möchte sich absetzen von den Missionaren, und die hatten immer schwarze Talare an.
Gottesdienste und Diakonie gehören für unsere Partner in Umlazi zusammen. Stolz wurde mir das neue Dach des Kindergartens Cebelenkosi gezeigt. Es ist mit Spenden aus Bremerhaven gedeckt worden. Jetzt sind es viele kaputte Fensterscheiben, für die Geld benötigt wird. Und einen kurzen Einblick bekam ich in die Beratung für HIV & Aids- Beratung und Hospizarbeit. In einem Container neben der Kirche sind Büro und Aufenthalträume untergebracht.
In der Enge gibt aber selbstverständlich auch die Kirche Raum, für die Kochgruppe, die zwei Säcke Peperoni schneidet für das Chutney, das auch zum Verkauf angeboten werden soll. Es waren volle und beeindruckende fünf Tage für mich in Umlazi. Voller Vertrauen konnte ich die Fremde erleben und die tiefe Verbundenheit, die uns allein unser Glaube schenkt.
Susanne Wendorf-von Blumröder